Alt: Bei Bosch in Bari werden vor allem Einspritzpumpen für Diesel-Fahrzeuge produziert
Bei Bosch in Bari werden vor allem Einspritzpumpen für Diesel-Fahrzeuge produziert (Foto: Uli Reinhardt)

Bosch in Italien

von Philipp Maußhardt und Patrick Bauer

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Das Auslandsprojekt der Zeitenspiegel-Reportageschule Reutlingen wurde durch Mittel der Wiedeking-Stiftung und der Robert-Bosch-Stiftung ermöglicht. Schon seit Jahren engagiert sich die Robert-Bosch-Stiftung in der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa durch verschiedene Projekte. Eines davon ist das „Center for European Trainees“ (CET), das Jugendlichen aus Spanien und Italien bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Baden-Württemberg hilft. Das CET will aber auch in den von Jugendarbeitslosigkeit besonders stark betroffenen Regionen Europas die Situation verbessern, indem Unternehmen und Bildungseinrichtungen ermutigt werden, mehr praktische Anteile in der Ausbildung anzubieten. Dazu kann das Duale Ausbildungssystem in Deutschland eine Vorbild-Funktion erfüllen.

Was das CET nicht möchte: Junge Menschen in Italien und Spanien zur Auswanderung animieren. „Nur wer sich bereits dafür entschieden hat, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in Deutschland anzunehmen, wird von uns beraten“, sagt die für Italien zuständige CET-Mitarbeiterin Valentina Nucera. In einem solchen Fall erhalten die Jugendlichen erste Informationen über das Ausbildungssystem aber auch Unterstützung bei Sprachkursen und letztlich auch Hilfe bei der Suche nach einem passenden Betrieb.

Inzwischen hat die italienische Regierung auf die katastrophal hohe Jugendarbeitslosigkeit reagiert und zumindest ein erstes Gesetz verabschiedet, das Firmen und Berufsschulen in Italien zu mehr Zusammenarbeit zwingen soll. So müssen Absolventen von Berufsschulen in Zukunft ein mehrwöchiges Praktikum in einem Unternehmen nachweisen. Zwischen den zuständigen Ministerien in Deutschland und Italien herrscht mittlerweile ein reger Austausch über die Umsetzbarkeit des Dualen Systems. Das CET bietet in Apulien und anderen italienischen Regionen Informationsveranstaltung über das deutsche berufliche Ausbildungssystem an. „Natürlich kann man das nicht eins zu eins übernehmen“, sagt Valentina Nucera, „aber man kann es den Bedingungen in Italien anpassen. Damit hätten viel mehr Jugendliche eine Chance, schneller in den Arbeitsmarkt zu gelangen.“

Bei der Bosch-Niederlassung in Bari (Apulien) kommen solche Initiativen gut an. Bosch ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber der Region, hier werden Ingenieure und Facharbeiter dringend benötigt. Im größten Bosch-Werk Italiens werden vorwiegend Einspritzpumpen für Dieselmotoren gefertigt. Zuletzt hat Bosch in sein Entwicklungszentrum in Bari rund 34 Millionen Euro investiert, das eng mit der Polytechnischen Universität von Bari zusammenarbeitet.